Umweltsong-Klassiker (international)

vor dem Jahr 2000, thematisch angesiedelt im Bereich „Überlebenskrise der Menschheit“ samt „Klimakrise“ und „Massenaussterben“ (in loser Folge) [>> als playlist auf YouTube]


In dieser Rubrik fällt den meisten Menschen, die ich befrage, gewöhnlich zunächst Michael Jacksons „Earth Song“ ein:

Michael Jackson: „Earth Song“, 1995, seit 2009: 359,3 Mio Aufrufe, als Single Platz 1 in sieben Musikmärkten, Teil des mit rund 40 Mio US-$ beworbenen HIStory-Albums, dass international über 20 Mio Mal verkauft wurde, womit es Rekordhalter für ein Doppelalbum ist (vgl. wikipedia 2021a).

Michael Jackson: „Earth Song“, 1996

‚What about the seas? (What about us?)
The heavens are falling down…
What about nature’s worth?…
It’s our planet’s womb [=Gebärmutter]…
What about animals?…
What about elephants?…
What about forest trails?…
Burnt despite our please…‘

Im gewohnt opulent produzierten Videoclip sehen wir zunächst eine intakte Urwald-Landschaft. Die Rodung beginnt mit den ersten Tönen des perlenden Klaviermotivs – mit dem Stimmeinsatz Jacksons sehen wir ihn durch ein bis zum Horizont gerade abgebrannten noch mit Feuernestern versehenen (virtuellen) vormaligen Regenwald.
Angesichts dieser Katastrophe beginnt Jackson nachfolgend vor allem Fragen zu stellen, wobei er hierbei stellvertretend für seine Zuhörer*innen, die er hinter sich zu wissen glaubt, sich diffus an die Verantwortlichen dieser Welt richtet. Er adressiert dabei die Nöte von Tieren und allgemeiner der Natur und verbindet diese stets und immer wieder mit der Frage „What about us?“. So entsteht das m.E. wirkungsvolle Bild, dass wir Menschen nur in Verbindung mit der Natur auf diesem Planeten existieren können. Seine Strophen münden in die Frage „Did you ever stop to notice…? und fordert Zuhörer*in und die eigentlichen, unscharf angesprochenen Adressat*innen, die Machthaber*innen, auf, sich darauf zu besinnen, aufzuhören „to stop to notice“.
Im Videoclip sehen wir gemäß des Jackson-Anspruchs „Heal The World“ Zerstörung, die – so mag man interpretieren – durch Michael Jacksons hymnischen auf „Uuh-a“ gesungenen Refrain, geheilt wird, sodass (wenn wir uns alle besinnen) ein für Mensch, Tier und Pflanze – für die gesamte Biosphäre – besseres Leben möglich ist. Jackson gibt sich gleichermaßen hilflos, kämpferisch, verkörpert durch die Schnitte die Not von offensichtlich in Afrika (und in osteureopäischen Kriegsgebieten?) lebenden/leidenden Menschen.
In der musikalischen Apotheose, in der musikalischen Call- and Response-Soul-Übersteigerung des Schlussteils kommt von Jacksons gesanglichem Einsatz entfachter, massiver Sturm auf, in dem sich alle mühsam festhalten und – ja, wie soll man es anders ausdrücken: Die Erde geheilt wird, der Elefant aufersteht, der abgesägte Baum wieder auf seine Wurzeln kommt etc.

Ein an sich groteskes Märchen, an das man wohl gerne – auch ich – am liebsten glauben würde.

Jetzt, beim Wiederhören/-seheng nach vielen Jahren (in denen ich selbst auch älter/reifer geworden bin), stört mich dabei vor allem die (z.B. auch aus dem Film Moonwalker (1988) hinreichend bekannte) massive und gleichermaßen massiv inszenierte Überhöhung des eigenen Egos.

Ferdinand Meyen stellt die Frage nach gutem „Klima-Songwriting“ und bemerkt:

  • „Bei Liedern wie dem „Earth Song“ von Michael Jackson kommen einem Schreckensbilder von vorweihnachtliche Schulfesten in Dreifach-Turnhallen oder dem Hippie-Onkel mit Akustik-Gitarre aus dem Pfadfindercamp in den Kopf“ (2020).

Was bleibt ist gleichwohl alles in allem einer der wirkungsmächtigsten Umweltsongs aller Zeiten – weil er die Anliegen der Natur mit einem guten Leben für alle Menschen zusammenbringt.

PS: Der Musikpsychologe Nicholas Ruth hat herausgefunden, dass nach dem Abspielen einer „prosoziale[n] Playliste[, die aus dem „Earth Song“ und P!inks „Dear Mr. President“ bestand]… 38 statt 18 Prozent der Gäste das teurere, prosoziale Produkt [bestellten]. Der Psychologe selbst warnt aber davor, vom einmaligen Hören des „Earth Song“ eine Art Umkehr zu erwarten. ‚Davon allein wird doch niemand zur Umweltschützer:in'“ (Schrader 2021).

>> Ein moderne Version dieses Ansatzes siehe Aurora: „The Seed“, 2019 in Abschnitt „Songs (international)“
>> s.a. Comedy-Variante Carolin Kebekus feat. Luisa Neubauer – „Mars Song“, 2021 in Abschnitt Songs (Satire, Kabarett, Comedy)


Joni Mitchell: „Big Yellow Taxi“, 1970

Joni Mitchell: „Big Yellow Taxi“, 1970, live 1970 – Studioaufnahme 1970 siehe https://youtu.be/94bdMSCdw20, TV-live-Performance siehe https://youtu.be/GFB-d-8_bvY?t=46 (Abrufdatum jeweils 23.6.2021)

„They took all the trees
And put them in a tree museum…
Don’t it always seem to go
That you don’t know what you’ve got
Till it’s gone
They paved paradise [zupflastern]
And put up a parking lot.“

„Hey farmer, farmer, put away your DDT.“

Joni Mitchell, 1996, über den Song:

  • In meinem Hotel in Hawaii schaute „ich hinunter und da war ein Parkplatz, so weit das Auge reichte, und es brach mir das Herz… dieser Schandfleck im Paradies“ (wikipedia 2021c)

Die Zeile „“Hey farmer, farmer, put away your DDT“ ist auch im Lichte des 1962 erschienenen und sehr bekannten Buches von Rachel Carson The Silent Spring (dt. Der stumme Frühling) zu sehen, einer Öko-Pioniertat.

Mit über 500 Coverversion ist „Big Yellow Taxi“ einer der besonders viel gecoverten Songs der Popgeschichte und darf getrost als Evergreen (!) gelten.

Philipp hebt indes hervor, dass Mitchell trotz des enormen Erfolges des Songs „niemals zu einem spezifischen Aushängeschild oder Schlüsseltext der Umweltbewegung avancierte“ und sieht „die auffällig häufige Verwendung ihres Hits … [als einen] Beleg dafür, dass sich eine umweltpolitische Beobachtung bruchlos in Formen des Kommerzes und der Konsumkultur einschrieb, ohne eine erkennbare ökologische Wirkungsgeschichte zu schreiben“ (2018, 320): Kapitalismus integriert Gegenbewegungen und schlachtet sie aus, das kennen wir aus diversen Zusammenhängen. Vielleicht setzen wir hier aber auch schlicht den Anspruch zu hoch an einen einzelnen Song?

Offensichtlich teilten Joni Mitchell und Alexandra im Zeitgeist der 1960er solche Naturverlusterfahrungen , diesen an sich „banalen Grundvorgang der Modernisierung und Stadtentwicklung: der Umwandlung von Natur- in Gewerbefläche“ (Philipp 2018, 319).


Pete Seeger: „My Rainbow Race“, 1973

Pete Seeger: „My Rainbow Race“, 1973

„One blue sky above us
One ocean lapping all our shore
One earth so green and round
Who could ask for more
And because I love you
I’ll give it one more try
To show my rainbow race
[Regenbogenvolk = Menschheit]
It’s too soon to die.“

Acht Zeilen, die alles Wesentliche prägnant auf den Punkt bringen: Wir sind alle Eins. Ein Song der sowohl den Schutz unserer Mitwelt als auch Frieden, Toleranz und Genügsamkeit als Mindestforderung einbringt. Wir können nicht wie Vogel Strauß den Kopf in den Sand stecken…, es sei zu früh zum Sterben. Und: „There’s no shortcut to freedom.“ Eine veritable Umarmung der Welt. Ein Jahr nach „Grenzen des Wachstums“. Die Studie wird dieses Jahr 50. Ich fürchte, die Botschaft von Song und Studie wurde noch immer nicht ausreichend verstanden.

Nailed it! (With a Hammer!)

Pete Seegers 93. Geburtstag: „My Rainbow Race“, 2012

Der Song hat seinen Weg gemacht – in Norwegen geriet er zum Nr.-1-Hit und blieb als Kinderlied im kollektiven Gedächtnis; zuletzt als geschlossenes Statement der Norweger*innen gegen alles, was mit den Anschlägen von 2011 in Norwegen zusammenhing. Der 2014 verstorbene Pete Seeger schickte in diesem Zusammenhang im Jahre 2012 ein Video, das anlässlich seines 93. Geburtstages aufgenommen wurde.

Peter Czermak: „My Rainbow Race“, s.a. https://www.lebenselixier-musik.at/ (Abrufdatum 9.3.2022)

In Österreich nahm unlängst der Musiker und Umweltaktivist Peter Czermak eine Fassung auf, die neben dem Originaltext auch einen aktuellen, deutschsprachigen Text enthält, der wie eine Ergänzung daherkommt und in die Zeilen mündet:

„Und drum hört auf Eure Kinder
setzt all Eure Kraft ein dafür,
wir haben diese Welt doch nur geliehn,
wir sind nur Gäste hier.“

Czermak verbindet schon seit den 1980er Jahren das Anliegen einer intakten Mitwelt mit Musik. So ist er beispielsweise schon 1986 mit einer „Auto-Entwöhnungs-Show“ unterwegs gewesen (mit einem solchen Projekt dürfte er damals der Erste und Einzige gewesen sein. Hut ab!) – und spricht heute in einem seiner Programm in „Radlerlatein“ mit seinen Zuschauer*innen.

Transparenz durch Offenlegung: Peter Czermak ist Mitautor des Webportals „Musik und Klimakrise“ und zeichnet hier für die Rubrik „Songs (Made in Austria)“ verantwortlich, auch erreichbar unter klimasongs.at.


Righeira: „Vamos a la playa“, 1983, 12,4 Mio Aufrufe seit 2009

„Vamos a la playa
La bomba estalló
Las radiaciones tostan
Y matizan de azul“

Übersetzt bedeutet das in etwa: bedeutet das:
„Die Bombe ist explodiert
die radioaktiven Strahlen rösten
und werden vom Blau abgetönt.“

Wenn man einen Song über einen Zeitraum von 35 Jahren gefühlte 2.500 im Radio gehört hat und dabei stets davon ausgegangen ist, dass es sich um einen Sommerhit à la „Pack die Badehose ein“ in (mir nicht vertrauter) spanischer Sprache handelt – und dann erfährt, dass im Songtext beschrieben wird, dass man angesichts einer Atombombenexplosion an den Strand geht, um dem Weltuntergang ins Auge zu schauen, dann ist wohl festzuhalten, dass die Message des Songs zumindest bei allen Nicht-Spanisch-sprachigen Menschen weitgehend… verpufft ist.

Auch der damalige Pseudo-Videoclip der Formel Eins-Sendung trägt nichts dazu bei, zu daran etwas zu ändern.


Pixies: „Monkey Gone To Heaven“, 1989, 4,2 Mio Aufrufe

Pixies – Monkey Gone To Heaven, 1989

„If man is five…
Then the devil is six…
And if the devil is six
Then God is seven…“

  • „‚Monkey Gone to Heaven“s main theme is environmentalism. The song mainly deals with humanity’s destruction of the ocean and ‚confusion of man’s place in the universe‘. ‚On one hand, it’s [the ocean] this big organic toilet. Things get flushed and repurified or decomposed and it’s this big, dark, mysterious place‘, Black later said, ‚It’s also a very mythological place where there are octopus’s gardens, the Bermuda Triangle, Atlantis, and mermaids'“ (wikipedia 2021e).“

Kommentar von Ferdinand Meyen zu „Monkey Gone To Heaven“:

  • „Gute Songtexte hat schon immer ausgezeichnet, dass sie die großen Zusammenhänge anhand eines konkreten Beispiels oder anhand einer guten Geschichte erzählen“ (2020).

Marvin Gaye: „Mercy Mercy Me (The Ecology)“, 1971

Marvin Gaye: „Mercy Mercy Me (The Ecology)“, 1971

„Where did all the blue skies go?
Poison is the wind that blows…
Oil wasted on the ocean and upon our seas
Fish full of mercury…
Radiation underground and in the sky
Animals and birds who live nearby are dying…
How much more abuse from man can she [=Mother Earth] stand?“

Deutliche Worte über einen traumhaften Soul-Motown-Track. Besser geht es nicht.

Spannend auch der großartig durch einen riesigen Hallraum gezogene Percussion-Schlag auf Zählzeit 2 und 4, der irgendwie den markanten „Leuchtturm“-Sound des gleichnamigen Songs der Gruppe NENA (1983) vorwegzunehmen scheint. Und der Vocal-Chor-Sound des Mellotrons am Ende des Tracks, das in den Credits nicht genannt wird.

Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung, die durch dieses Single-YouTube-Video befördert wird, nimmt das Thema Ökologie/Zustand der Welt/der Menschheit/des Planeten mehr als einen Song ein. „Mercy Mercy Me (The Ecology)“ wird zuvor auf dem Album „What’s Going On“ vorbereitet – ohne Pausen zwischen den Songs – durch „Save The Children“ und eine Versicherung, dass Gott Liebe sei („God Is Love“). „Save the Children“ beginnt mit den Worten…

Marvin Gaye: „Save The Children“, 1971

„Who really cares, to save a world in despair?…
There’ll come a time…
When the world won’t be singing…
Flowers won’t grow …
Bells won’t be ringing …
Who really cares? …
Who’s willing to try?…
To save the world,…
That’s destined to die…
When I look at the world…
It fills me with sorrow…“

… und endet mit der Konklusion, dass wir die Welt zu retten haben für die Kinder dieser Welt.

  • YouTube-Kommentar von Lucas Martins dos Santos Corrêa da Costa Lucas Martins dos Santos Corrêa da Costa über „Mercy Mercy Me (The Ecology)“:

    „The song that made environmentalism sexy. What a concept.“

Peter Hammill: „Gaia“, 1992

Peter Hammill: „Gaia“, 1992

„Every fragile beating wing
Moves the motor of the thing,
Oh, Gaia! …
It’s a whole, connected world.
Oh, Gaia …
And the sum of all the parts
Is the all-forgiving heart
Of Gaia!“

Ein Songtext, in dem Peter Hammill ein ganzheitliches Verständnis vom Leben auf dem und mit dem Planeten offenbart. Hierbei ließ er sich von der namensgleichen „Gaia-Hypothese“ inspirieren, die besagt, dass „die Erde und ihre Biosphäre wie ein Lebewesen betrachtet werden könne, da die Biosphäre (die Gesamtheit aller Organismen) Bedingungen schafft und erhält, die nicht nur Leben, sondern auch eine Evolution komplexerer Organismen ermöglichen. Die Erdoberfläche bildet demnach ein dynamisches System, das die gesamte Biosphäre stabilisiert“ (wikipedia 2021d).
Nun, auch wenn man in dieser Materie nicht drinsteckt, so kann man doch auf jeden Fall festhalten, dass es definitiv eines ganzheitlicheren Verständnisses des Lebens und der Biosphäre bedarf… Musikalisch verkörpert der Song nach meinem Dafürhalten die „Heiligkeit des Seins“… Tipp: Laut und auf einer guten Stereoanlage mit sattem Bass hören!

>> Peter Hammill ist der Hauptsongwriter und Frontmann von Van der Graaf Generator. Wer hier nur ein Fragezeichen auf der Stirn hat, dem seien die beiden Alben „H to He, Who Am the Only One“ (1970) und „Pawn Hearts“ (1971) anempfohlen. Alles beiseitelegen, Lauscher aufstellen, Augen zu.


The Clash: „London Calling“, 1979

The Clash: „London Calling“, 1979

The ice age is coming, the sun’s zooming in
Engines stop running, the wheat is growing thin
A nuclear era, but I have no fear
‚Cause London is drowning
I, I live by the river

Dystopischer „No Future“-Song, der in den Lyrics verschiedene Endzeit-Szenarien [entwirft]. Als Resultat gegenwärtiger und fiktiver angsteinflößender und irrsinniger Katastrophen. – Krieg, Hunger, Klimawandel und Nuklearunfälle… Der Name des Songs geht auf die BBC Radio-Kennung während des zweiten Weltkriegs zurück: ‚This is London calling…’“ (Radiobob o.J.).


The Beach Boys: „Don’t Go Near the Water“, 1971

The Beach Boys: „Don’t Go Near the Water“, 1971

„Don’t go near the water…
Our water’s going bad
Oceans, rivers, lakes and streams
Have all been touched by man
The poison floating out to sea
Now threatens life on land…“

Ohne Anwesenheit und kreativen Input von Brian Wilson war es schwierig, die Karriere der Beach Boys am Laufen zu halten. Ein qualitativ in Relation zu „Pet Sounds“ & Co geradezu „bestürzend“ zu nennender Song… dennoch spannend, dass ausgerechnet die Fun Fun Fun-Beach Boys sich eines Umweltthemas annehmen – und als alte Strandjungs auch noch dazu raten, sich fern vom Wasser zu halten.


Johnny Cash: „Don’t Go Near the Water“, 1974

Johnny Cash: „Don’t Go Near the Water“, 1974

„Don’t go near the water children
See the fish all dead upon the shore
Don’t go near the water
‚Cause the water isn’t water anymore…“

Auch Johnny Cash empfiehlt, sich lieber vom Wasser fernzuhalten. Konkret bedauert er im weiteren Songtext, dass er mit seinem Sohn nicht mehr unbefangen fischen gehen kann, da nun das ehemals klare Wasser in den Städten, d.h. unter menschlichem Einfluss, „poisoned and polluted“ sei.

Ein Song aus den Zeiten, in denen Umweltprobleme wie Rodung, DDT, Glyphosat, Ölkatatastrophen, Flußverschmutzung, Artensterben, Wüstenbildung etc. pp. noch einzeln – jedes für sich – und nicht systemisch als Alles-hängt-mit-allem-zusammen-Gesamtproblem wahrgenommen wurden. Hat sich bis heute nicht ausreichend geändert.


Boney M.: „We Kill The World (Don’t Kill The World)“, 1981

Boney M.: „We Kill The World (Don’t Kill The World)“, 1981

„Where will this lead to and what is this good for?“

„Don’t kill the world
Don’t let her down
Do not destroy basic ground“

Nun, ein Umweltsong ist besser als kein Umweltsong, auch wenn er bemüht wirkt. Diesen Eindruck hinterlässt der Song samt Drehorten, Kinderchor, Melodie und Text jedenfalls bei mir. Auch waren „ernste Themen“ bis zu diesem Song kein Bestandteil des Markenkerns von Boney M., was nicht zur Authentizität beiträgt. Während Vieles von Boney M. m.E. gut gealtert ist wie u.a. „Ma Baker“, ist „We Kill The World (Don’t Kill The World)“ eher ein Zeitdokument der frühen 1980er Jahre, in denen die Angst vor Atomkrieg und Umweltverschmutzung – so sehe ich das – wundersamerweise größere Themen waren als heute, wo wir wirklich und unwiderruflich letzte Hand anlegen an den Ast, auf dem wir alle sitzen.


Quellen des Abschnitts „Umweltsong-Klassiker (international)“